Sandmännchen

 

ein Bildein Bild

Am 22. November 1959 hatte „Unser Sandmännchen“ seinen ersten Auftritt auf ostdeutschen Bildschirmen. Die Fernsehansagerin Käthe Zille hatte die Premiere am Vorabend angekündigt: „Um 18.55 Uhr kommt unser Sandmännchen und wird den kleinen Zuschauern Gute Nacht sagen.“ Die Fernsehmacher in Adlershof hatten damit einen Wettlauf gewonnen: Wenige Wochen zuvor hatten sie erfahren, dass der Westen, d.h. der SFB ein „Sandmännchen“ produzieren wolle. Seit Oktober 1958 hatte man im Deutschen Fernsehfunk bereits „Abendgrüße“ gesendet, allerdings ohne Sandmann.

Nun wurde mit aufwändiger Tricktechnik die erste Folge gedreht, nachdem Gerhard Behrendt eine Puppe gestaltet und Wolfgang Richter ein Lied komponiert hatte. Um sich vom Westen abzugrenzen, nannte man die neue Reihe „Unser Sandmännchen“. Die Puppe begeisterte die kleinen Zuschauer sofort: weil das Sandmännchen selbst müde war und am Ende der Sendung im Schnee einschlief, boten ihm viele Kinder in Briefen ihre Betten an.

Eine Märchenfigur stand für das Sandmännchen Pate.
Literarischer „Vorgänger“ des Fernseh-Sandmännchens ist der „Sandmann“ aus dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Dort hieß der Kobold eigentlich „Ole Lukøje“, was mit „Ole Augenschließer“ übersetzt werden kann. Vom Schlafsand ist im dänischen Original keine Rede, vielmehr von „süßer Milch“, die der emsige Wicht den Kindern in die Augen sprüht. Den „Sand“ brachten erst deutsche Übersetzer in das Märchen. Dass „Ole Augenschließer“ das Schlafengehen mit kleinen Geschichten versüßt, hat die Macher der Sandmännchensendung in jedem Fall inspiriert.

Unser Sandmännchen wird eine gesamtdeutsche Sendung: Ende 1991, als der Deutsche Fernsehfunk seine Tätigkeit einstellte, schien auch das Sandmännchen kurz vor seiner Entlassung zu stehen. Es war der massive Widerstand seiner Zuschauer, der die Abwicklung des Traumsandstreuers erfolgreich verhinderte.

Nach der Wende gründete sich die „Sandmann Studio Trickfilm GmbH“, die anfangs weiter in den „historischen“ Studios in Mahlsdorf produzierte, dann nach Adlershof umzog und nun im „gläsernen Sandmannstudio“ in Potsdam Babelsberg auf dem Filmpark-Gelände, in unmittelbarer Nähe zum Sitz des rbb, Sandmännchenfilme dreht.

Entstanden sind bis heute über 400 Sandmännchen-Rahmenhandlungen.
ein Bild
Sandmann auf Reisen

Von Anfang an war das internationale Interesse an der Sendung groß; die Produktionen wurden vom DFF bspw. nach Finnland, Dänemark oder Schweden verkauft, gingen per Programmaustausch in arabische Länder oder als "Solidaritätsgeschenk" auch nach Vietnam.

ein Bild

Erster Auftritt des Sandmännchens im KIKA
1999
Ein neues Sandmann-Zeitalter beginnt: mit der Reihe „Kastanientiere“ produziert der ORB (heute rbb) gemeinsam mit Tilmann Kohlhaase Rahmen, die in einer Kombination aus Puppentrick, Realfilm und digitalem Trick entstehen.

Uhr
 
Kalender
 
Unsere Besucher
 
X-STAT.DE
Wetter
 
 
Auf unserer Homepage waren schon 16703 Besucher (44095 Hits) hier

Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden